Die Glocken:

Mittlere Glocke aus dem Jahr 1837, 171 Kilogramm

Große Glocke aus dem Jahr 1841, 642 Kilogramm

1914 brach der erste Weltkrieg aus. Den Bewohnern wurden nun schwere Opfer abverlangt. Auch die Kirche wurde nicht verschont. Die Monarchie litt bald unter großer Materialknappheit und so mussten die Kirchenglocken herhalten. Sie, die vorher die Gläubigen zur Andacht riefen, wurden 1916 abgenommen und irgendwo zur Herstellung von Kanonen verwendet. Viele der Gläubigen, besonders Frauen und Mädchen weinten beim Abtransport. Welch schrecklicher Klang erschallte bald aus ihrem Erz. Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dafür sorgt schon der liebe Gott, er ließ diese Töne bald verstummen.

Kurz nach Ende des ersten Weltkrieges, im Jahr 1921 hatte die Kirche wieder ihr Geläute. Die neuen Glocken wurden von der Glockengießerei Friedrich Veltenhofer und Söhne in Sopron gegossen.

Am 27. Februar 1942 wurden die Glocken abmontiert und für Kriegszwecke im zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Nur die kleinste Glocke wurde im Glockenturm belassen.

 

Wiederbeschaffung der Kirchenglocken.

1945 war der zweite Weltkrieg zu Ende. Er hinterließ tiefe Spuren. Es dauerte aber nicht lange und die Forderung der Menschen im Ort, Kirchenglocken müssten wieder her, wurde immer lauter. 1949 war es dann wieder soweit. Am 29. Mai 1949 wurden zwei Glocken vom Kreisdechant Dr. Eduard Maitz geweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Die Glocken, die in der Glockengießerei St. Florian in Oberösterreich gegossen wurden, wurden am Ortseingang von der gesamten Bevölkerung begrüßt. Kinder sprachen schöne Gedichte und der damalige Schulleiter, Oberlehrer Othmar Michl, komponierte das Empfangslied: "Seit uns gegrüßt ihr Glocken all, ihr Glocken seit gegrüßt....". Das Lied wurde von der Dorfjugend unter der Leitung des Komponisten herzlich vorgetragen und fand unter den Ehrengästen und der Bevölkerung großen Anklang. Der Festzug bewegte sich nun zur Kirche. Nach der Weihe wurden die Glocken aufgezogen, die Gläubigen konnten es kaum mehr erwarten, ihren Klang zu hören. Als dies geschah, wurde es plötzlich still. Die Menschen überkam eine Ergriffenheit, wie sie kaum zuvor gesehen wurde. Die Männer nahmen die Hüte vom Kopf, die Frauen weinten vor Freude und so manches stille Gebet vereinte sich mit dem Klang der Glocken und stieg himmelwärts. Höhepunkt der Feier war das Lied " Die Himmel rühmen", einstudiert von Oberlehrer Othmar Michl, vorgetragen von der gesamten Dorfjugend. Im Hinblick auf die großen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte, wurden keine Lustbarkeiten oder Tanzveranstaltungen veranstaltet, wofür die Jugend großes Verständnis zeigte. Die Aufschrift der großen Glocke:" Gott zum Dank und der hl. Mutter Anna zur Ehr. Gemeinde Hochstraß. Die aus dem Weltkrieg 1939 - 1945 Heimgekehrten. Die kath. Gemeinde Hochstraß "

(Aus der Chronik von Hochstraß)